Meine Kinder können gut Trotzen und Bocken. Nein, Spass beiseite.

Wenn sie grösser sind und Hobbies ausprobieren möchten, sollen sie zuerst Schnuppern und dann machen wir eine Mindestdauer ab, die sie dann das Hobby ausüben müssen, bis sie wieder abbrechen können.
So wäre jedenfalls der Plan.

Hm.
Es gibt einen Unterschied zwischen etwas sehr gern machen und etwas sehr gut machen.
Meine Söhne, zum Beispiel :
Ein großer, jetzt 16 Jahre alt, begann im Alter von 4 Jahren mit dem Fussballspielen, liebte es zu spielen und zum Training zu gehen, war aber nie gut genug, um ein ganzes Spiel zu spielen. Er ging auch mehr, weil alle seine Freunde dort waren. Als er 12 war, hat er aufgehört, weil es mit seinem zweiten Hobby kollidierte und er dann doch keine Lust mehr hatte, fast nur auf der Ersatzbank zu sitzen. Ich ziehe da meinen Hut, dass er da solange durchgehalten hat.
Er macht ausserdem Musik, seit er 5 Jahre alt ist. Erst Blockflöte, dann Trompete im im Musikverein. Er engagiert sich leidenschaftlich dafür, und er ist wirklich, wirklich gut darin. Aber ohne Üben geht es halt nicht.

Der Kleine ist 11 Jahre alt und schwimmt seit fast 7 Jahren einmal pro Woche. Er schwimmt sehr gerne, aber für das Leistungsteam reicht es nicht aus.
Seit er 7 Jahre alt ist spielt er das Tenorhorn im Musikverein, aber er ist definitiv nicht so talentiert wie unser Großer, aber er macht das sehr gut. Er muss zwar mehr trainieren als der Grosse, aber es macht ihm trotzdem Spaß. Auch da hatte er gerade am Anfang Phasen, wo er hinschmeißen wollte, weil es nicht so klappte, wie er wollte. Aber er hat tapfer durchgehalten, weil er ein Ziel vor Augen hatte (er wollte unbedingt zum großen Bruder ins Jugendorchester....) und wir ihm immer gesagt haben, dass er tatsächlich mehr üben muss, wenn er das schaffen möchte. Ich muss aber auch sagen, er hat einen ganz tollen Musiklehrer, der ihn auch super motivieren kann. Dann klappt es auch beim Üben wieder besser.

Du siehst, meine Jungs machen ihre Hobbys schon sehr lange, auch wenn es zwischendurch Niederlagen gab. Aber sie müssen lernen, mit der Niederlage umzugehen und auch lernen, dass man etwas für seine Ziele tun muss.

Bei Mannschaftssportarten (in unserem Fall Fussball) müssten sie definitiv bis zum Ende der Saison spielen. Weil ich die Mannschaft nicht mitten in der Saison hängen lasse möchte.

Bei Einzelsportarten oder Hobbies, die sie alleine ausüben, würde ich je nach Situation entscheiden. Meine Tochter zum Beispiel(11) wollte um Weihnachten herum plötzlich mit dem Reiten aufhören. Aber sie hatte aber gerade von ihrer Großmutter zu Weihnachten ein neues (Thermo-)Reitoutfit bekommen. Deshalb war es für mich klar, dass sie wenigstens noch bis im Frühling weitermachen sollte. Meine Tochter sagte, dass es ihr schon eine Weile nicht mehr gefalle. Dann gingen wir der Ursache auf den Grund - schließlich fanden wir heraus, dass sie mit dem Schulpferd völlig unzufrieden war. Sie konnte auf ein anderes Pferd umsteigen - und seitdem hat sie (glücklicherweise) wieder Freude daran.